Campus der Religionen

Mit einigen Jahren Verspätung lassen sich in der Seestadt Aspern nach den Menschen nun auch die Götter nieder. Auf dem Campus der Religionen in der Barbara-Prammer-Allee, direkt an der Ecke zum Ostrompark, entsteht in den kommenden Jahren ein „Campus der Religionen“, der auf insgesamt 10.000 Quadratmeter Land acht Glaubensgemeinschaften beheimaten wird. Dazu zählen die Christen mit der Römisch-katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche, der Apostolischen Kirche und den Griechisch-Orthodoxen, aber auch der Islam, die Israelische Kultusgemeinde, die Sikh und die Buddhisten. Wir freuen uns, dass wir den offenen, EU-weiten Wettbewerb gewonnen haben und nun ein ökumenisches, bekenntnisübergreifendes Amen, Shalom, Inschallah und Namaste bauen können.

Herzstück des Campus ist die Kirchlich-Pädagogische Hochschule (KPH), die ihren bisherigen Standort in Strebersdorf aufgeben und stattdessen im neuen Seestadt-Quartier „Am Seebogen“ als urbaner und kultureller Impulsgeber fungieren wird. Die KPH beinhaltet klassische Unterrichts- und Seminarräume für rund 3.000 Studierende, aber auch Turnsäle sowie verschiedene Fest- und Veranstaltungsbereiche, die von den umliegenden Straßen und Plätzen ebenerdig betreten und interdisziplinär genutzt werden können. Um die geforderte Kubatur unterbringen zu können, was offen und ehrlich gesagt (Du sollst nicht lügen) gar nicht so einfach war, haben wir beschlossen, die Baumasse der KPH in vier Bauteile aufzudröseln. Kommunikative Brückenschläge sind immer nötig, daher wird man in einigen Etagen die Möglichkeit haben, von Gebäude zu Gebäude hinüberzuwandern.


Neben der KPH wird der interreligiöse Campus fünf Sakralstätten beinhalten, in denen die Gläubigen Ruhe finden können. Im Gegensatz zur benachbarten, sehr luzide gestalteten Hochschule sollen die Kapellen, Moscheen, Synagogen und Tempel bewusst andächtig und erdverbunden ausgeführt werden. Die genaue architektonische Ausformulierung soll in Zusammenarbeit mit weiteren Partnerbüros erfolgen. Am Ende möchten wir die Heterogenität der Religionen unter einem zarten, einigenden Schleier zusammenfassen. Eine luftig-leichte Pergola aus Stahl und Aluminium wird der Plaza und den begrünten
Dachterrassen in der größten Hitze Schatten spenden. Wir glauben an das Gute und Beste in diesem einzigartigen Projekt und freuen uns schon darauf, in ein paar Jahren zum Campus zu fahren und inmitten der Weltreligionen Platz zu nehmen. Namaste!

Typologie
Hochschule, Sakralbauten
Ort
Quartier Am Seebogen, Seestadt Aspern, 1220 Wien
Auftraggeber
Erzdiözese Wien, Augustinerstiftung
BGF
27.000m²
Jahr
2020
Status
Wettbewerb
Fachplaner
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