LDZ Salzburg

Hallo Hochhaus
Nein, schön ist das bestehende Hochhaus an der Ecke Kaiserschützenstraße und Fanny-von-Lehnert-Straße wirklich nicht. Aber wir werden es vermissen, denn es markiert am nordwestlichen Ende des Bahnhofsvorplatzes einen wichtigen Bezugs- und Orientierungspunkt. Um den städtebaulichen Verlust besser zu verschmerzen, haben wir – quasi als Reminiszenz an das vertraute Bild – an genau dieser Straßenecke einen 42 Meter hohen Hochpunkt markiert.

Weil wir den Straßenraum lieben
Das neue LDZ sitzt an einem neuralgischen Punkt zwischen der großmaßstäblich dominierten Bebauung des Südtiroler Platzes und der kleinteiligen, heterogenen Bebauung zwischen Elisabethstraße und Salzach. Was tun? Wir huldigen dem klassischen Straßenblock – und erzeugen auf nur 380 Metern Konturlinie eine dichte, städtische, straßenräumliche Atmosphäre.

Zimtstern
Während das LDZ in den untersten zwei Stockwerken den gesamten Straßenblock ausfüllt, springt die Bebauung auf den oberen Etagen zurück. Auf diese Weise gelingt es uns, sowohl unseren Büros als auch den Räumlichkeiten der gegenüber liegenden Nachbarn etwas mehr Distanz und etwas bessere Sonneneinstrahlung zu gönnen. Die sich dadurch ergebende Form erinnert an einen Zimtstern. Die Ecken sind besonders knusprig.

Die Kunst der Fuge
Im Gegensatz zu unserem Entwurf der 1. Stufe haben wir in der 2. Stufe zwischen Sockelgeschoß und Zimtstern eine Zäsur eingeplant. Stadträumlich entsteht dadurch eine Stadtterrasse, die von der Cafeteria sowie von den Konferenzräumen aus betreten werden kann. Im Inneren ergibt sich dadurch ein logistisch wichtiges Verteilgeschoß, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen vier Erschließungskernen leicht ihre Meetings oder – noch besser – ihre Mittagspause erreichen.

Freundlich
Wir sehen das LDZ als freundliches Haus und service-orientierte Anlaufstelle für die Salzburgerinnen und Salzburger. Daher gibt es einen großzügig überdachten Eingangsbereich, wo man auch an einem typischen Salzburger Regentag gerne im Trockenen wartet, sowie eine zweigeschoßige Lobby mit viel Luft und viel Leichtigkeit. Die Sitzmöbel? Die suchen wir uns dann gemeinsam aus!


Laut und leise
An den vier umliegenden Straßen ist das Büro-Layout im Regelgeschoß als klassisches Großraumbüro konzipiert. Wo es funktionell nötig ist, können jederzeit und jedenorts Glaswände eingesetzt und Einzelräume und Besprechungszonen eingeplant werden. Das ist die leise Zone. In den vier Ecken des Zimtsterns jedoch – akustisch hinter den Erschließungskernen versteckt und stadträumlich mit viel Aussicht belohnt – verbergen sich die lauten We-Places für Pausen und informelle Besprechungen. Das ist unser Beitrag zu demokratischer Schönheit.

Das Loch im Haus
1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das ist eine Menge. Daher haben wir uns entschieden, an ein paar funktionell und menschlich dichten Punkten Atrien und Freiräume in der Fassade vorzusehen. Dazu zählen die offene Stadtterrasse über dem Sockelbauwerk, die akustisch geschützte Dachterrasse des Betriebskindergartens sowie die zweigeschoßigen Atrien, die sich immer wieder als Loch in der Fassade bemerkbar machen.

Holz und Kupfer
Die oberen Büroetagen sind wie im Wettbewerb gefordert als Holz-Hybridbau ausgeführt. Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung, denn der nachwachsende Rohstoff wird im Inneren einen wichtigen Beitrag zur räumlichen Atmosphäre leisten. Juhu! Witterungsbedingt müssen wir das Holz an der Außenseite jedoch schützen. Die kupferfarbene Verblechung sorgt dafür, dass das Haus eine gewisse Natürlichkeit und Zimtgeschmacksnote beibehält.

Das Büro der grünen Berge
Als klimatischer, atmosphärischer und nicht zuletzt arbeitsqualitativer Beitrag sind der abgetreppte Innenhof, die Stadtterrasse über dem Sockelbau sowie die einzelnen Dachflächen im sechsten, siebten und neunten Stock intensiv begrünt. Auf diese Weise brauchen die LDZ-Menschen in den Pausen nicht allzu sehnsüchtig nach Maria Plain und zum Kapuzinerberg hinüberschauen. Auf dem Dach des elfstöckigen Hochhauses hingegen feiern wir die Sonne. Die PV-Dachlandschaft ist Teil unseres Haustechnik-Konzepts.

Typologie
Dienstleistung
Ort
5020 Salzburg
Jahr
2021
Status
Ausführung
Projektleiter
Bernhard Eder (GP), Florian Hetzmannseder (AR)
Projektteam
Emilia Chocian (PL-Stv), Tamara Sue Roser, Alisa Maiworm, Lorenz Mohrhoff, Manuel Konrad, Patrick Toff, Hannah Kienast, Konstantin Henkel, Patrick Eberle, Sophie Diemann, Katharina Penzinger, Tin Jelavic, Nura Sehovic, Pellumb Mulaku, Collin Flesner, Ece Atil, Felix Redmann, Lisa Eberlein, Riana Sulic, Anna-Maria Piasecka
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